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„Ich denke, also bin ich.“

Dieser Grundsatz von René Descartes legt die Betonung auf unsere Gedanken als Kern unserer Existenz. In unserer modernen Welt scheinen viele Menschen diesen Gedanken so verinnerlicht zu haben, dass sie glauben, sie seien eins mit ihren Gedanken. Dabei ist es eine nützliche Fähigkeit, zu erkennen, dass Gedanken nur Gedanken sind – sie definieren nicht, wer wir sind.

Vom Gedanken zur Emotion – Wie brechen wir den Kreislauf?

Nehmen wir an, du machst bei der Arbeit einen kleinen Fehler und denkst, du seist nicht gut genug. Diese Art von Gedanken kann schnell zu einem negativen Selbstbild führen und schlechte Gefühle auslösen. Aber sind Gefühle wirklich gut oder schlecht? Es ist hilfreicher, von angenehmen oder unangenehmen Gefühlen zu sprechen, denn jedes Gefühl hat seinen Sinn.

Unangenehme Gefühle wollen oft darauf hinweisen, dass wir etwas in unserem Leben überdenken sollten. Sie einfach zu ignorieren oder zu unterdrücken ist selten hilfreich. Gleichzeitig sollten wir aber auch nicht in ihnen versinken.

Stell dir vor, dein Verstand wäre eine Person

Eine nützliche Technik kann es sein, sich den Verstand als eine Art Person vorzustellen, nennen wir sie Bob. Bob redet den ganzen Tag. Manchmal hörst du zu, manchmal plätschert es nur im Hintergrund. Es ist wichtig zu erkennen, dass du nicht Bob bist. Du bist der Zuhörer.

Was kannst du tun, um diesen Zyklus zu durchbrechen?

  1. Anerkennen und benennen: Wenn ein negativer Gedanke aufkommt, erkenne ihn an und benenne ihn. „Ah, das ist nur ein Gedanke, nicht die Realität.“
  2. Abstand gewinnen: Stell dir vor, deine Gedanken sind wie Wolken am Himmel, die vorbeiziehen. Du beobachtest sie nur.
  3. Entscheidungen treffen: Entscheide bewusst, wann du auf Bob hören möchtest und wann seine Kommentare irrelevant sind.

Diese Techniken helfen dir, nicht in die Falle der negativen Selbstgespräche zu tappen. Es ist wie bei einem Muskel, der stärker wird, je mehr du ihn trainierst. Mit der Zeit wirst du immer besser darin, deine Gedanken zu steuern, anstatt von ihnen gesteuert zu werden.

In den kommenden Beiträgen werde ich weitere Methoden und praktische Übungen vorstellen, die dir helfen können, diesen neuen Umgang mit deinen Gedanken zu festigen. Stay tuned!